Ergebnisse der Jahresumfrage - Ernteplanung 2022

An unserer diesjährigen Umfrage haben 472 Mitglieder von PlantAge teilgenommen. Erstmal möchten wir uns bedanken für die rege Teilnahme. Wir freuen uns auf sehr, dass ihr gemeinsam mit uns PlantAge weiterentwickelt. Euer Feedback trägt dazu maßgeblich bei! 😊

Wir teilen heute mit euch den ersten Teil der Ergebnisse, welcher sich ganz auf die Ernte fokussiert. Das Feedback wird bei uns direkt in die Planung für 2022 einbezogen. Auf diese Weise bestimmen die Mitglieder mit, welches Gemüse wir in der nächstes Saison für die Gemeinschaft anbauen und in welcher Menge.

Am liebsten möchten wir alle eure Wünsche und Erwartungen erfüllen, aber realistisch ist das natürlich nicht. Wir geben uns mühe und entwickeln unseren Anbau stetig weiter, um noch vielfältiger, bedürfnisorientierter und nachhaltiger zu werden. Dennoch müssen wir auch darauf achten, dass wir uns nicht verzetteln oder überfordern. Deshalb versuchen wir effizient und zielführend zu arbeiten. Das bedeutet, dass wir nicht alle Experimente mit neuen Sorten gleichzeitig starten können. Hinzu kommt natürlich, dass auch der Standort einen Einfluss auf die Kulturen hat, die wir anbauen können. Kohl zum Beispiel ist grundsätzlich schwieriger, wir müssen viele verschiedene Pflanzenfamilien anbauen für die Fruchtfolge, es gibt saisonale Abhängigkeiten und das Wetter kann uns am Ende immer einen Strich durch die Rechnung machen – wie zum Beispiel dieses Jahr bei den Möhren.

Zusammenfassung/Fazit:

Die meisten sind mit der Gemüsemenge zufrieden. Etwa 30% wünschen sich (insbesondere im Sommer) weniger Gemüse. (Übrigens ist der Grund „zu viel Gemüse“ ein Hauptkündigungsgrund). Wir werden daher im Anbaujahr 2022 insgesamt etwas weniger Gemüse pro Anteil einplanen.

87% sind mit dem Preisleistungsverhältnis zufrieden. Für die restlichen 13% kann ggf. der Soli-Beitrag Abhilfe schaffen. (Wir wissen jedoch, dass wir im Vergleich zu anderen Solawis sehr günstig sind – bitte vergleicht unser Gemüse nicht mit dem aus dem Diskounter, das ist nicht unser Ziel.)

60% wünschen sich mehr Obst. Neben unseren eigenen Äpfeln planen wir daher öfter frisches Obst wie Mirabellen, Erdbeeren, Birnen oder Trauben hinzuzukaufen. Zukauf von Produkten zur Ergänzung finden 45% „Desto mehr desto besser“ und 51% „Hin und wieder eine gute Ergänzung“.

Beim Blattgemüse wird vor allem von den feinen Schnittsalaten wie Spinat, Feldsalat und Rucola mehr gewünscht. Weniger von Mangold, Kopfsalat, Sellerie und Zuckerhut. Schnittsalate machen wesentlich mehr Arbeit beim Pflanzen, Ernten und Packen. Deshalb wird es weiterhin vorwiegend Kopfsalat geben. Die Schnittsalate sind vor allem für den Anbau unter Folie oder in Beeten, die mit Hand bepflanzt werden, geeignet. Deshalb bauen wir sie gerne im Herbst und Frühjahr an, wenn die Tunnel nicht für Tomaten und Gurken gebraucht werden. Wir möchten aber auf jeden Fall wieder Rucola anbauen!

Mehr Kräuter wünschen sich die meisten – bis auf Schnittlauch und Gewürzfenchel. Es gab auch viele großartige Vorschläge für weitere Kräuter, insbesondere Rosmarin, Koriander, Minze und Liebstöckel. Wir freuen uns schon auf die Experimente. Kräuter sind leicht anzubauen. Die meisten brauchen wenig Wasser und wenig Pflege. Gleichzeitig bringen sie einen tollen Mehrwert, denn frische biologische Kräuter gibt es, wenn überhaupt, nur sehr teuer zu kaufen.

Fruchtgemüse ist sehr heiß begehrt. Da können wir gar nicht genug von bekommen. Außer von Zucchini, da war die Menge gut, bzw. ein wenig zu viel.

Beim Kohlgemüse haben wir den Geschmack gut getroffen. Brokkoli und Rosenkohl sollte es deutlich mehr geben. Schwarz- bzw. Palmkohl haben viele vorgeschlagen – wird gemacht!

An Wurzelgemüse werden sich ganz klar mehr Möhren gewünscht! Ansonsten sind wir gut dabei, nur Rettich, Schwarzrettich, Rote Bete dürfte nächstes Jahr weniger sein.

Zwiebelgemüse darf es von allem mehr sein. Ganz besonders der Knoblauch hat wohl gut geschmeckt.

Rhabarber ist sehr beliebt. Fenchel dafür weniger.

Auch die verarbeiteten Produkte wie Saft und Sugo werden sich gewünscht. Leider wird es davon im kommenden Winter nichts geben – zumindest nicht aus eigenem Anbau.

Neues Gemüse, dass sich am meisten gewünscht wird ist: Blumenkohl, Pilze, Auberginen, Erbsen und Beeren. Blumenkohl hatten wir dieses Jahr bereits probiert und die Kraft des Bodens hat einfach nicht gereicht. Blumenkohl braucht einen schweren Boden und ist auf sandigen Brandenburger Äckern nur schwierig anzubauen. Auch Auberginen haben wir bereits 2020 probiert, aber leider hat der Kartoffelkäfer sie komplett zerfressen. Wenn wir etwas mehr Kapazität für die Pflege haben, können wir es nochmal probieren. Pilze können wir auf unserem Acker nicht züchten, dafür bräuchte es eine ganz eigene Anlage – aber das kann ja noch werden 😉 Erbsen sind eine super Sache. Wir schauen mal was möglich ist!

Frederik Henn