Vorstellung von Eileen, unserer Auszubildenden
Vorstellung von Eileen
Auszubildende bei PlantAge seit März 2021 (Vorpraktikum seit September 2020)
Was hat dich zu PlantAge gebracht?
Ich habe Anfang 2019 mein Biostudium abgeschlossen und es war klar für mich, dass ich nun eine freie Lern -und Reisezeit brauchte, um herauszufinden, nach welchen Werten ich leben und was ich gerne in die Welt bringen möchte, um zu einem Wandel hin zu einer solidarischeren, ökologischeren und liebevolleren Welt beizutragen. In den folgenden 1 ½ Jahren habe ich also autodidaktisch gelernt, bin an ganz verschiedene Orte gereist (oft Gemeinschaften), an denen der sozial-ökologische Wandel schon in vollem Gange ist und habe dort unterschiedlichste Seminare zum Thema Tanz, gewaltfreie Kommunikation, Meditation, Permakultur usw. besucht. Ab dem Beginn der Corona-Pandemie habe ich begonnen, auf einem Spargelfeld zu arbeiten und dabei bemerkt, wie sehr mir die Arbeit im Kontakt mit der Erde Freude bereitet. Ich habe mich mehr mit meiner Ernährung auseinandergesetzt und habe Lust bekommen, auch selbst regionales Bio-Gemüse anzubauen, auch um Kreisläufe in meinem Leben wieder mehr zu schließen. Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft hat mich schon seit langem begeistert, weil ich darin ein großes Potential für Transformation sehe, und so habe ich mich zunächst als Freiwillige bei PlantAge für einen Zeitraum von 3 Monaten beworben. Nach diesen drei Monaten habe ich allerdings gemerkt, dass ich diese Art der zukunftsfähigen Landwirtschaft noch viel tiefergehender kennenlernen möchte und mich für eine Ausbildung entschieden.
Was begeistert dich an der Arbeit als Gärtnerin am meisten? Wieso möchtest du eine Ausbildung zur Gärtnerin machen?
Es bereitet mir große Freude, bei Wind und Wetter draußen auf dem Feld unterwegs zu sein und im direkten Kontakt mit der Erde zu arbeiten. Ich kann die Kulturen von Anfang an in ihrem Wachstumsprozess begleiten und sehe so immer die direkte Frucht meiner Arbeit. Außerdem fühlt es sich für mich sehr stimmig an, nach meinem theoretischen Bio-Studium jetzt hier sehr angewandt zu arbeiten und mit Kreativität und Gelassenheit für die verschiedensten Probleme im Arbeitsalltag Lösungen zu finden und darin das Gefühl von Sinn zu erfahren. Ich mag an der Arbeit als Gärtnerin, dass wir mit dem Jahreszyklus gehen und unsere Arbeit sehr abwechslungsreich ist. Außerdem genieße ich es, jeden Tag gemeinsam mit unserem Team zu bewältigen, da macht jede Arbeit gleich viel mehr Spaß und ich weiß, dass ich mich auf meine Kolleg:innen verlassen kann. Natürlich entstehen da auch Konflikte, aber ich finde es sehr bereichernd, dadurch noch mehr über einfühlsame Kommunikation zu lernen und mit den lieben Menschen, die hier mit mir wohnen und arbeiten, in Verbindung zu kommen.
Ich möchte gerne eine Ausbildung als Gärtnerin machen, weil ich merke, wie sehr ich Lust habe, mehr über bioveganen Anbau zu lernen und sehe es als eine zukunftsfähige Beschäftigung an, solidarisch und mitweltschonend Gemüse anzubauen und dabei auch ein Bewusstsein zu schaffen, wie Landwirtschaft auch anders gehen kann, jenseits von der Ausbeutung von allem Lebendigen.
Wie stehst du zu bioveganem Anbau?
Den bioveganen Anbau habe ich hier bei PlantAge kennengelernt empfinde große Motivation, tierleidfreies, biologisches und regionales, vor allem auch “klimapositives” Gemüse anzubauen. Ich möchte Methoden kennenlernen, die den Boden und unseren Planeten insgesamt schützen und sehe im bioveganen Anbau ein großes Potential, welches ich noch tiefgreifender entdecken möchte. Seit einem halben Jahr ernähre ich mich auch hier bei PlantAge komplett vegan und bin begeistert von den vielen leckeren Gerichten, die wir in Gemeinschaft mit unserem eigenen Gemüse kochen.
Was sind deine Aufgaben bei PlantAge?
Ich plane gemeinsam mit Freddy die Gemüsekiste für die jeweils darauffolgende Woche und bin für das Lagergemüse verantwortlich. Dazu gehört, die Kühlcontainer zu strukturieren und den Überblick zu behalten, ein regelmäßiger Qualitätscheck der Kulturen und viele Absprachen mit Daniel und Freddy, welche Kulturen nun als nächstes in die Kiste wandern dürfen. Außerdem plane ich, welche Beete als nächstes mit Jungpflanzen bepflanzt werden, kümmere mich gemeinsam mit Daniel um die Bewässerung der Jungpflanzen und bin für die Wartung der Autos und Werkstattfahrten zuständig. Gemeinsam mit Frida koordiniere ich auch Ernteaktionen und ernte natürlich auch oft selbst mit.
Du hast ja schon ein paar Monate mit uns gearbeitet, wie fühlte sich das an?
Es fühlt sich für mich sehr stärkend an, wenn ich an mein letztes halbes Jahr bei PlantAge denke, denn ich habe soo viel gelernt und bin über mich hinausgewachsen. Vor einem halben Jahr hätte ich mir z.B. nicht vorstellen können, dass ich bald Radlader und Traktor fahren würde oder für das Lagergemüse verantwortlich bin. Es ist sehr empowernd für mich zu sehen, dass ich diese ganzen Aufgaben lernen und übernehmen kann, solange ich das gerne möchte. Ich bin PlantAge sehr dankbar, dass ich hier die Möglichkeit habe, so vielseitige Aufgaben zu übernehmen. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, die Resonanz des Teams zu meiner Arbeit und meiner Person gespiegelt zu bekommen, denn so habe ich realisiert, dass ich mit meinen Qualitäten und Fähigkeiten hier beitragen kann. Ich habe im letzten halben Jahr sehr viel über mich gelernt, so auch, welche Art von Aufgaben mir besonders Freude bereiten. Besonders mag ich es, wenn Planung/Theorie und Praxis sich eng verzahnen und ich ein Projekt durch beides hindurch begleiten kann. Außerdem mag ich es, Arbeitsabläufe zu strukturieren und verantwortlich zu sein, dabei die Gelassenheit zu bewahren und anderen Menschen im Team die Sicherheit zu geben, dass sie sich auf mich verlassen können.
Gibt es etwas, worauf du dich im Jahr 2021 und deiner Arbeit bei PlantAge in der Zukunft ganz besonders freust? Etwas spezielles, das du lernen möchtest oder Erwartungen an deine Ausbildung?
Ich freue mich sehr darauf, jetzt den gesamten Jahreszyklus bei PlantAge begleiten zu können und zu planen, koordinieren, säen, pflanzen, ernten, weiterhin Verantwortung zu übernehmen und meine eigene Ideen und Impulse einbringen zu können. Außerdem fühlt es sich gut an, nun für eine längere Zeit hier arbeiten zu können und langfristigere Beziehungen mit meinen Kolleg:innen aufzubauen und mich wirklich für ein Projekt zu comitten.
