STECKRÜBE


  • Die Geschichte der Steckrübe lässt sich nicht eindeutig rekonstruieren. Dafür gab es schon im Mittelalter zu viele verwandte Formen von Rüben, Rübsen und Kohlpflanzen, die in den zeitgenössischen Darstellungen nicht deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Für die Neuzeit sind Steckrüben vor allem als Arme-Leute-Kost bekannt. Da sie nur eine kurze Kulturzeit benötigen, sind sie in Notzeiten ein begehrter Sattmacher gewesen. Geradezu berüchtigt war der Steckrübenwinter 1916/17, in dem kriegsbedingt die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zusammengebrochen war. Steckrüben hingegen waren noch im Übermaß vorhanden und wurden in unendlich vielen Variationen zubereitet, sogar als Marmelade und – im gerösteten und gemahlenen Zustand – als Kaffeesurrogat. Auch in der Notzeit gegen Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Steckrüben im großen Stil zur Volksernährung angebaut. Der Rübe hängt deshalb immer noch der Beigeschmack an, eine minderwertige Notnahrung zu sein. Nur noch in Norddeutschland wird sie im größeren Stil angebaut und nachgefragt. [1]

    Wruke, Dotsche, Bodenkohlrabi, Kulloche, Pfotsche, Ramanke, Rutabaga… Gibt es ein anderes Gemüse mit so vielen verrückten Namen? So ein bisschen lässt sich aus den lustigen Namen schon erkennen. Es kann sich dabei um einen echten Oschi handeln. Bis zu 1,8 kg bringen die Steckrüben von Biohof Zielke auf die Waage! Weil es nicht zu den beliebtesten Gemüse gehört und man erstmal wissen muss, wie man das überhaupt verarbeitet, haben wir ihn gebeten eher kleinere Exemplare für uns rauszusuchen.

    “Kohlrüben haben ein echtes Imageproblem. Auch wenn es schon 100 Jahre her ist: Dass der Hungerwinter 1917/18 im 1. Weltkrieg als “Steckrübenwinter” auf traurige Weise in die Geschichte eingegangen ist, weil außer diesem Kohl- oder Steckrüben nicht mehr verfügrbar war, sitzt tief. Damals half es auch nichts, dass die Reichskartoffelstelle ihre Überschüsse an Kohlrüben der notleidenden Bevölkerung schmackhaft zu machen versuchte, indem sie blumige Bezeichnungen wie “Ostpreußische Ananas” dafür verwendete. Diese massigen Knollen bleiben unbeliebt. 

    Quelle: https://www.gemuese-info.de/steckruebe/geschichte.html [1]

  • Im Anbau sind Steckrüben sehr anspruchslos. Sie schätzen einen schweren, humosen Boden und eine gute Wasserversorgung während der Knollenbildungsphase. Als Standardsorte wird gerne die “Gelbe Wilhelmsburger” empfohlen, die sich durch ein zartes, schmackhaftes Knollenfleisch ausgezeichnet. 

    Die Aussaat erfolgt Ende Mai, Anfang Juni direkt am Beet mit 40 cm Reihenabstand und 20 cm in der Reihe. Möchte man die Rüben jung ernten, sollte man enger und später, nämlich Mitte bis Ende Juni säen.”

    Kohlrüben sind ausgezeichente Winterkanididaten, weil sie mindestens -7°C frostfest sind und auch bestens gelagert werden können. Meist kann man sie über den Winter auch einfach auf dem Beet stehen lassen. Eine Laubabdeckung oder Anhäufeln mit Erde kann über strenge Frostzeiten hinweghelfen und verbessert die Winterfestigkeit. 

    Quelle: Wolfgang Palme, Frisches Gemüse im Winter ernten - Die besten Sorten und einfachsten Methoden für Garten und Balkon, 2016

    • Suppe

    • Eintopf

    • in Hummus

    • mit gekochtem Getreide als warmer Salat